Mobilität als Grundlage der Stabilität:
Ziel ist es neue Bewegungskompetenz durch einen besseren Ablauf der Funktionen einzelner Körperabschnitte zu erlangen. Mobilität bedeutet in erster Linie eine Verbesserung der Beweglichkeit und folglich ein besseres Zusammenspiel zwischen Muskeln und Gelenken. Darüber hinaus zählt es zu der Fähigkeit des neuromuskulären Systems, sich in einem optimalem Bewegungsbereich, der ein oder mehrere Gelenke einschließt, zu bewegen und dabei gleichzeitig ein uneingeschränktes schmerzfreies Bewegungsausmaß zu erlauben.
Ich bin der vollen Überzeugung, dass Mobilität und Stabilität als Fundament vor und für die sportmotorischen Grundeigenschaften wie Kraft, Ausdauer und Koordination stehen. Deshalb sehe ich es als meine Pflicht, dir als Sportler auch die Wertigkeit von Mobilitätstraining zur vermitteln.
Funktionseinschränkungen durch unbewegliche Muskeln
Ich brauche also die Mobilität, um die Gelenke flexibel zu halten. Durch “unbewegliche“ Muskeln kann es zu Funktionseinschränkungen kommen. Darüber hinaus werden die Muskeln sensibler und schmerzempfänglicher. Infolgedessen bilden sich Muskelknoten, die den Anpressdruck (auch pathologische Spannung genannt) auf das Gelenk erhöhen. Durch die fehlende Gelenkigkeit, ist der Ernährungsvorgang des Gelenkknorpels mit Synovialflüssigkeit (Gelenkflüssigkeit, zähe Flüssigkeit, "Gelenkschmiere") eingeschränkt. Normalerweise greift durch die Druckveränderungen das Schwammprinzip. Genauer gesagt kann sich das Gelenk mit Hilfe der Entlastung (Mobilisation) wieder “vollsaugen“.
Angenommen, ein Gelenk wird nur einseitig belastet, „rostet“ es an anderen Stellen. Sofern es dann zu Bewegungseinschränkungen der unbeweglichen Muskeln kommt, können diese Bereiche im Gelenk nicht mehr richtig ernährt werden. Folge ist eine schlechte Eigenwahrnehmung und eine Abnahme der Muskelstabilität. Parallel dazu kommt es auf biochemischer Seite zum Knorpelabbau und die Entstehung von Arthrose wird begünstigt. Daraus resultiert eine Verschlechterung der Funktionen wie Kraft, Ausdauer, Koordination, Gleichgewicht und nicht zuletzt der Beweglichkeit.
Das Ergebnis ist ein abgeändertes Bewegungsmuster, wodurch wiederum Kompensationsmuster entstehen. Anders ausgedrückt: Bei gestörten Muskeln und fehlender Mobilität, passen Kraftfluss und Bewegungsablauf nicht mehr zu den unveränderbaren Strukturen (Knochen, Gelenke und Bänder).
Deplatzierte Gelenke sind häufigster Grund für Sportverletzungen
Ein weiterer Aspekt sind die deplatzierten Gelenke, beziehungsweise die schlechte Gelenksausrichtung. Diese sind der häufigste Grund für Sportverletzungen, bei denen die Bewegungsblockaden Schmerzen auslösen. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass lang anhaltende Probleme immer mit einer Mobilitätseinschränkung verbunden sind. Gerade bei unseren Kugelgelenken ist die Mobilität bei Problemen am Stütz- und Bewegungsapparat eine wichtige Voraussetzung.
Mobilitätstraining kommt exzentrischem Krafttraining gleich
Die Sportuniversität Bayreuth konnte zudem feststellen, dass ein intensives Mobilitätstraining einem exzentrischen Krafttraining für den Körper gleichkommt. Dabei laufen besonders Männer häufig Gefahr nur ein Kraft- und Ausdauertraining als „wirkliches Training“ anzusehen. Doch wie viel besser und leistungsfähiger könnten wir werden, wenn wir vor unserem eigentlichen Training, oder in den Satz,- beziehungsweise Intervallpausen, unsere individuellen Korrekturübungen einbauen würden. Das Potential eines solchen ganzheitlichen Trainings ist nicht zu unterschätzen.
Im Allgemeinen können wir uns Muskeln wie Gummibänder vorstellen: Je wärmer die Bänder sind, desto elastischer und verletzungsunanfälliger sind sie.
Folglich ist es also unsere Aufgabe:
• Den Körper von Limitierungen zu befreien
• Die Symmetrie im Körper herzustellen
Als Merksatz gilt: Jede Bewegungskette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied !!!